Es ist eine verdammt lange Fahrt, aber sie lohnt sich. Wir sind heute mal wieder unterwegs zu einem OCR Rennen, diesmal zu Dritt (Sigi, Ediceh und Uwe) mit dem Auto nach Holland. Genauer gesagt, zum Strong Viking nach Nijmegen. Die Hansestadt Nimwegen (der deutsche Name der Stadt) liegt im Osten der Niederlande, also nahe der deutschen Grenze und gehört zu der Grafschaft Geldern. Die Stadt selbst bezeichnet sich als älteste Stadt der Niederlanden und geschichtlichen Zeugnisse bestätigen eine über 2000 Jahre alte Geschichte die bis zu den Römern zurück reicht. Wir brauchen für die 700 Kilometer ca. 8 Stunden mit großzügigen Pausen.
Wir reisen erst am Samstag an, denn für uns steht die OCR-Series (Rennen 5) auf dem Programm. Diese startet am Sonntag um 10:00 Uhr. Doch Michaela, Anett und Denny sind bereits heute den Strong Viking erfolgreich gelaufen. Dabei konnte Michaela und Anett bereits den Beast (19K-Distanz) erfolgreich finishen und Denny sogar den Iron Viking (Marathondistanz und über 100 Hindernisse). Respekt und Glückwunsch dazu. Dass ihr einen Tag danach wieder am Start seid ist einfach unglaublich.
Markus ist ebenfalls gestern bereits mit dem Motorrad angereist und erwartet uns im gemeinsamen Hotel. Wir unternehmen noch einen kleinen Spaziergang und genehmigen uns noch einen „Absackerl“ in einer der vielen Bars der Stadt (natürlich alkoholfrei). Dann geht´s Schlafen, denn wir sind hundemüde.
Das Gelände ist ca. 15 Minuten vom Hotel entfernt und bald schon haben wir unsere Startunterlagen. Das funktioniert beim Strong Viking hervorragend. Uns erwarten auf dem Gelände die bekannten, und bereits im Bericht aus Osnabrück beschriebenen, technisch anspruchsvollen Hindernisse. Vorfreude macht sich breit!
Sigi, Markus und ich starten in der OCR-Series in der ersten Startwelle, Ediceh, Michi und Denny starten etwas später. Die Stimmung und das „Drumrum“ ist einfach gigantisch.
Wir laufen auf die Strecke und rennen was das Zeug hält. Obwohl ich mich nicht ganz vorne einordne (dort laufen die als ob es nur noch eine Kugel Eis auf der Welt geben würde), laufen wir auf den ersten zwei Kilometern mit einem Pace nur knapp über 4:00. Schnell merke ich, dass ich in diesem Tempo das Rennen nicht durchstehen kann. Zahlreiche Schlammstrecken und Hindernisse machen das Vorankommen nicht einfach, aber wenigstens ist die Strecke flach.
Ich kann heute in einem zügigen Tempo laufen, die Beine machen gut mit und auch die Hindernisse scheinen heute meine Freunde zu sein. Ich komme gut voran und bin bereits nach einer knappen Stunde bei Kilometer 10. Das ist mir wichtig, denn wir haben heute bei den Herren eine Cutoff-Zeit von 2:50 Stunden, die Damen 3:10 Stunden. Danach fällt man aus der Wertung. Es heißt also Gas geben! Die zweite Hälfte gestaltet sich leider viel schwerer, denn da warten die ungeliebten „Carries“ auf mich. Sandsack über eine Distanz von einem knappen Kilometer bergauf und bergab schleppen, Kette durch den Fluss schleppen, Atlas-Throw mit einem 40kg, 50kg und 60kg Gewicht seien hier beispielhaft genannt.
Nach etwa 20 Kilometern Laufstrecke und über 40 Hindernissen erreiche ich das Eventgelände wo ich drei Mal ins Penalty gehen muss. Beim Lowrig rutsche ich aufgrund meiner matschigen Hände ab, Gleiches bei den drei Flying Monkeybars und auch das Pegboard ist heute nach 20 Kilometern auch zu viel für meine Kraftreserven. Doch die Penalties sind schnell erledigt und ich kann das Ziel in einer Zeit von 2:24 Stunden zufrieden erreichen. Markus (2:13) ist bereits im Ziel und wir warten auf Sigi. Sie schlägt sich tapfer, aber die extrem schweren Carries machen einem so leichten Menschen stark zu schaffen. Doch auch Sigi erreicht das Ziel (3:11) und einer tollen Leistung.
Ediceh, Michaela und Denny kämpfen sich ebenfalls über die lange Distanz durch und können zufrieden ihr Finisher-Bier genießen. Wir sind alle happy!
Fazit:
Wir sind von der Veranstaltung absolut überzeugt. Die Organisation, Strecke, Hindernisse und Stimmung sind gigantisch. Uns wurden wieder unsere Grenzen aufgezeigt und das ist immer wieder schön und motivierend. Hinzu kommt die tolle Gemeinschaft von der OCR-Family die auch heute wieder gigantisch war. Wir haben viele Bekannte getroffen, zusammen gekämpft, vor allem aber zusammen gelacht.
Es war wieder wunderbar. Wir freuen uns schon auf Gent!