Dieses Jahr sollte das erste Spartan Race in Rumänien stattfinden. Da die Raceplanung im August sowieso noch etwas mau war und Uwe, Eugen und Sigi auch rumänische Wurzeln haben, stand schnell fest- da müssen wir hin! Zu Beginn wurde alles mit einer überschaubaren Gruppe geplant – letztendlich waren wir eine Gruppe von fast 20 Leuten 🙂
Da das Race in einem Skigebiet ausgerichtet wurde (wo auch sonst … ), gestaltete sich die Anreise doch etwas länger. Vom Flughafen ging es dann noch ca. 2,5 Stunden mit dem Auto weiter in das kleine Örtchen Poiana Brasov. Dort kann man von eigentlich allen Hotels zum Start laufen- was wirklich sehr praktisch ist.
1. Race Day
Der Großteil von uns nahm sich vor, die Trifecta an diesem Wochenende zu laufen. Anders als bei Rennen in Österreich oder Spanien, startete das Weekend mit dem Sprint, gefolgt vom Super und als Abschluss am Sonntag der Beast. Wir konnten somit also den Modus für Sparta schon einmal antesten.
Da es dort die größte Braunbärpopulation in Europa gibt, gab es im Vorfeld einige Sicherheitshinweise.
Spoiler Alert: Keiner wurde vom Bär gebissen/ Waldinsekten machen da wesentlich größere Probleme 😉
Der Sprint war mit 7,5 km und knapp 670 hm und 23 Hindernissen härter als erwartet. Es ging quasi einmal komplett die Skipiste hoch und auf der anderen Seite wieder runter. Typisch für die Races im Osten, gestalteten sich die Hindernisse etwas anders. Es wurde mit einer direkten Aneinanderreihung von 6 Over Under Over und Over UnderThrough gestartet, was die Herzfrequenz erstmal ordentlich hochfahren ließ. Diese führten dann in ein kurzes Waldstück, gefolgt von Rolling Mud um dann schön nass und matschig einen relativ schwierigen Balance Beam zu betreten. Dieser war sehr schmal, wackelig und führte schräg nach oben. Diesen überwunden, ging es zum Sandsack, der deutlich schwerer und unhandlicher war als bei uns. Dann kam ein ganz neues Hindernis: Monkeybars in Form eines Daches – ein wirklich tolles Hindernis. Diese waren am Morgen noch komplett nass und entpuppten sich zu dem Zeitpunkt völlig unerwartet als kleine Burpeefalle.
Es gab keine Verschnaufpause- danach ging es nämlich rauf auf die Skipiste- leider zu Fuß und nicht mit dem Lift 😛 Der Aufstieg wurde nur mit einer Wand , dem Speer, Bender und einem Rig mit schwingenden Ringen unterbrochen, ehe es noch einmal etwas steiler nach oben ging. Dort angekommen, warteten dann ein Crawl, der Rope Climb und die Z – Traverse auf uns. Diese hatte es in sich. Die Griffe waren deutlich kleiner als bei uns und waren auch viel weiter auseinander. Geschafft und weiter ging es Richtung Tal. Die Down Hills wären wirklich richtig toll zu laufen- teilweise auf der Wiese, teilweise auf einer Forststrasse. Dann ging es in einen sehr schmalen und schwierigen Trail durch den Wald. Bevor das Finish eingeleutet wurde, durfte noch ein Schlitten wie der uns bekannte Tire Drag hin und her bewegt werden sowie die Slippery Wall überwunden werden. Von hieraus war ging es bergab und zurück in den Start-/Zielbereich. Nun war die Musik von der Area laut zu hören. Das Ziel bereits in Sicht, ging es über die Inverted wall, das Cargonet, hin zum Olympus – der statt den typischen Köpfen nur kleine Runde Platten hatte. Den Abschluss machten der Twister, Tire Flip, Herc hoist und eine 7ft wall. Einen Fire Jump gab es leider nicht (Offene Feuerstellen sind im Bärengebiet auch nur bedingt empfohlen).
Sophia konnte bei ihrem ersten Start in der Elite gleich mal abräumen und hat einen starken 3. Platz gemacht. Sigi ließ sich auch nicht lumpen und konnte in ihrer Age Group den 2. Platz sichern 🙂
Auch Marc vom MIT Team, der sich uns dieses Wochenende angeschlossen hat, konnte gleich mit einem 2. Platz in seiner AG punkten.
Nach kurzer Verschnaufpause ging es für die Meisten zum Super.
Super:
Der Super startete im Prinzip erst einmal wie der Sprint.
Nach der Z-Traverse wurden wir aber dann erst einmal noch ein gutes Stück nach oben geschickt. Als besondere Herausforderung wurde uns ähnlich wie beim Loghop ein Gummiband an die Knöchel angelegt. Dieses glich eher einerFußfessel, die Knöchel waren von nun an eins. Damit durften wir erst einmal ein etwa 200 m langes Stück bergab und wieder Bergauf springen. Weiter oben am Berg folgte dann ein besonderer Drag. Bergauf und wiederum bergab durften wir an eine Kette gebundene Dachziegel bewegen. Für die Männer waren hier zwei Dachziegel direkt aneinander angebracht während die Frauen nur einen Ziegel ziehen mussten. Mit dem unhandlichen Utensil haben wir dann erst einmal schön die Wiese gemäht und sind dann weiter auf einen kurzen Trail ehe es wieder bergauf zum höchsten Punkt und der Slackline ging. Die Slack line hier ist etwas anders und auch anders zu bewältigen. Erst hat man einen kurzen Abschnitt mit einem stark gespannten Band und auf die nächste Querstrebe folgt ein deutlich durchhängenderes Seil. Außerdem darf die Slack line nicht übersprungen werden, es musste das Ende mit dem Fuß berührt werden. Von hierabging es nun bergab und wir durften nach der 8 Feet Wall einen sehr schönen Single Trail laufen, der sich lange zog. Hier zeigte sich die Strecke von ihrer schönsten Seite, weil wir hier den wunderschönen zu weiten Teilen naturbelassenen Wald durchstreifen durften. Nach dem Single Trail folgte aber der wohl schwierigste Downhillpart der Strecke. Durch einen kleinen Bach ging es nun laut Strava mit einer durchschnittlichen 30 prozentigen negativen Steigung nach unten. Danach durfte man dann den Atlas Stone mit den üblichen 5 Burpees von A nach B und B nach A bewegen. Gleich darauf ging es dann auf einen Schwebebalken den man nur mit Gestreckten Armen und ohne Bodenberührung durchqueren musste.
Danach ging es nur zur Slippery Wall und in den Start / Zielbereich. Mit Ausnahme des Schlittens mussten im Super alle Sprint Hindernisse überwunden werden und wir kamen auf insgesamt 27 Stück.
Sophia und Annette kratzten mit Platz 4 und 5 am Podium. Nici landete in ihrer Age Group auf dem zweiten Platz.
Marc, unser Freund vom MIT Team, bestätigte seine gute Form aus dem Sprint und lief hier auch noch mal gleich auf den 2. Platz in der Age Group.
Facts:
14 K
1000 hm
27 Hindernisse
Dann hieß es abends erstmal Kalorien nachzuschieben und Carbloading für den Beast zu betreiben – zusammen mit dem Team, aber auch Freunden der OCR Duisburg Crew, dem MIT Team und dem OCR Team Italy ging es zum gemütlichen Essen.
2.Race Day:
Am Sonntag wurden dann nochmal alle Kräfte gesammelt, denn es ging zum Beast. Wir erwarteten einiges an Höhenmetern und die Sonne tat ihr übriges. Der Start war bis zu den Monkey Bars gleich wie beim Sprint und Super. Dann ging es aber rechts ab und 200 hm nach unten in Richtung Wald. Dort ging es erstmal in eine Schlammgrube und anschließend mehrere Kilometer durch ein steiniges Flussbett. Hier zeigte sich, wer trittsicher ist und wer nicht. Im Wasser auf Steinen zu laufen, war für viele eine Herausforderung. Über den Abschnitt waren wir auch unterschiedlicher Meinung: Für einen Teil von uns war es ein schwierigerAbschnitt, der verlangsamte. Für den Teil, der sich hier gut zurechtfand, war es der schönste Abschnitt der gesamten Strecke. Insbesondere Marc, Andreas und Eugen sind hier zu dritt durchgeprescht und haben sich ein kleines Battle geliefert.
Als es aus dem Wasser rausging, startete der Uphill. Dieser verlief ausschließlich im Wald, was es durch den Schatten echt angenehm gemacht hat. Unterbrochen wurde der Anstieg lediglich durch den Memory Test und ein paar Hürden. Als man dann durch den Wald eine helle Lichtung gesehen hat, kam Hoffnung auf, dass er Aufstieg ein Ende hatte. Hatte er auch – allerdings nur für einen kurzen Moment. Dieser Moment wurde dazu genutzt, den Läufern wieder die Gummibänder um die Füße zu spannen/fesseln und sie Bergauf und bergab damit hüpfen zu lassen (Muss ich erwähnen, dass dies wirklich dämlich war ? 😀) – von hieran war klar, dass wir etwas anders in die Super- und Sprintstrecke einfädeln werden. Danach durften wir wieder mit den Dachziegeln die Wiese umpflügen – Die Männergewichte waren wirklich sehr unhandlich und schwer. Weiter ging es Richtung Seilbahn, dem höchsten Punkt des Rennens. Oben wartete mit bestem Ausblick die Slackline auf uns. Dann endlich – downhill. Von weitem konnte man dann die Speer/ Multirig / Benderkombination vom Sprint sehen und man bekam den Eindruck, dass es von nun an einfach die Sprintstrecke weiter Richtung Ziele gehen würde und es somit zu keinem großen Anstieg mehr kommen würden. Soviel vorab: wir sollten falsch liegen… Bis zu der Z Wall war es noch genau die Sprintstrecke. Auch ging es danach wieder in einen sehr schönen aber technisch nicht ganz einfachen Waldtrail, der dem vom Sprint zum Verwechseln ähnlich war, aber dem Teil des Supers entsprach. Als es dann aber bergab in ein sehr steiles und steiniges Flussbett ging war klar, das ist eine andere Strecke. Auch hier trennte sich wieder die Spreu vom Weizen: beeindruckend wie hier, vor allem die Tschechen und Slowaken, downhill geballert sind. Dieser Flussbereich sollte noch ein Hindernis der anderen Art für uns bereithalten. Bereits beim Super gab es hier einige Wespen. Allerdings sind diese beim Beast noch etwas aggressiver geworden und auch einige von uns wurden gestochen. Nachdem der Raceplanerselbst mit unzähligen Stichen ins Krankenhaus gebracht wurde, wurde dieser Teil der Strecke abgesperrt. Unten angekommen, wartete wie gestern der Atlas Carry und Schwebebalken auf uns. Man konnte die Musik im Finish schon hören, ab ins Ziel dachten wir uns – bis wir vor einem Absperrband standen, welches uns tatsächlich zu dem nächsten uphill geführt hat. Und dieser hatte es mehr als in sich. Es ging zuerst sehr steil eine Wiese hoch (auf 500 m 170 hm), dann in den Wald und anschließend galt es noch unzählige Treppen zu überwinden, bevor man sich einem extrem rutschigen Abstieg im Wald stellen musste (nochmal 500 m mit 180 hm bergab). Das alles überwunden, wurde der Memory Test noch abgefragt und ab ging es zur letzten Abzweigung in die Zielarea, mit dem bekannten Hindernisboulevard aus Sprint und Super.
Auch hier hat es wieder ordentlich Blech geregnet. Nachdem Eugen mit dem Sprint und Super nicht so zufrieden war, konnte er nochmal alle Kräfte im Beast mobilisieren und sein erstes Podium erlaufen: 2. Platz in der AG. Auch Uwe war richtig gut drauf und konnte ebenfalls mit einem 2. Platz nachziehen.
Andreas F. hat sich die ganze Strecke mit Eugen gepusht und konnte somit sein bisher bestes Ergebnis erzielen: 4. Platz in seiner AG.
Auch unsere Elitemädels Sophia, Nicole und Anette konnten sich allesamt Plätze in den Top 10 sichern.
Großen Respekt auch an Gabi, sie hat ihr erstes TrifectaWeekend erfolgreich gemeister.
Auch hier nochmal herzliche Glückwünsche an Ediceh, die an ihrem Geburtstag den Beast finishte.
Herzlichen Glückwunsch an das ganze Team, es war kein einfaches Rennen mit vielen Höhenmeter und doch sehr starker Konkurrenz aus der Slowakei und Tschechien – und dafür haben wir echt abgeräumt
Facts: 22km, 1700 hm, 33 Hindernisse
Recap:
Ein tolles Wochenende mit einem genialen Team. Die Location in dem Skigebiet ist super gewählt. Das Gelände ist abwechslungsreich und gut zu laufen, der Waldboden ist auch sehr angenehm. Allerdings macht ein Skigebiet das Rennen auch immer zu einem Rennen der härteren Sorte. Die Hindernisse im Osten sind wirklich einen Tick schwerer, selbst die Mauern sind teilweise unhandlich. Auch sind die Volunteers angeheißen, auch bei den Open HeatsHilfestellungen zu unterbinden. Was zu bemängeln ist, ist die Verpflegung. Es gab z.B. beim Beast die erste Wasserstation nach 8,5 km und das ist echt zu spät, vor allem bei der Hitze. Zudem waren die Volunteers bei den Burpees mehr als nachlässig. Was wir hier wieder an Schummeln gesehen haben ist echt traurig für diesen Sport. Alles in allem ein wirklich gelungenes erstes Event in Rumänien – wir hoffen, dass es nächstes Jahr eine Wiederholung gibt – wir wären dabei
Zusatzfacts: