Von den beiden letzten Jahren hatten wir gehört, dass das Race in Andorra einiges an Bergen sowie ein schwieriges Terrain zu bieten hatte. Was uns dann allerdings erwartet hat, hat alles übertroffen, was wir uns vorgestellt hatten. Aber der Reihe nach.
Die Wetterprognose war 2 Wochen vor dem Race echt bescheiden. Da das Race auf 2100 m Höhe startet, lag dort auch noch gut Schnee und die Temperaturen lagen um die 5 Grad mit unbeständigem Regen und Gewitter. Darauf eingestellt, wurden die Thermosachen eingepackt. Da Eugen den Ultra und ich den Beast geplant hatten, wurde auch einiges an Verpflegung eingepackt :)11
Als wir Freitag in Andorra ankamen, gab es für den Ultra ein Race Briefing, welches die Härte des Rennens schon erahnen ließ. Anders wie bei vorherigen Ultrarennen, war dies nicht die identische Strecke des Beasts. Es gab zwei Loops à 32 und 18 KM. Wir haben dann noch schnell den Start des nächsten Tages besichtigt und uns die Flut der Hindernisse um die Eventarea angesehen – da wurde alles aufgefahren, was Spartan Race Europe zu bieten hatte.
Raceday
Der Beast mit der Age Group Startwelle startete um 9:15 Uhr. Der Countdown ging los und schon ging es auf die lange Strecke. Wenn du nach den ersten 3km bereits 500 hm auf der Uhr hast, weißt du, dass es ein mehr als hartes Rennen werden würde- hallo Laktat 😂 Die Luft auf 2500 m hat einen zusätzlich zum Stöhnen gebracht. Nach diesen 3 km kontinuierlichem Bergauf, ging es dann endlich downhill- mega, endlich mal Boden gut machen. Aber nichts da. Das Terrain war praktisch ein endlos steiler Geröllabstieg und kaum laufbar. Bevor es dann im Schnee wieder bergauf ging, gab es den Schneeballwurf als Hindernis 🙂 Gefolgt von dem ersten Carry, dem Sandsack, bergauf natürlich. Allerdings kein normaler Carry- nein man musste mit dem Sandsack und Bändern um die Füße Holzhürden überspringen und anschließend bekam man zu dem Sandsack noch einen Betonklotz zum ziehen. Nach dem nächsten nicht enden wollenden Anstieg ging es das erste Mal zurück in die Event Area, wo die Kombi Speer, Twister und Multirig innerhalb von 500 m auf einen warteten. Keine Gnade für die Arme 🙂 Nicht überraschend, folgte gleich wieder der nächste Berg. Das Rennen war wirklich zermürbend, da die Anstiege nicht enden wollten und es bergauf und bergab stets extrem schweres Terrain war. Jede Sekunde mussten die Füße konzentriert gesetzt werden, damit man nicht ins Stolpern kam. Mittlerweile hat die Bergsonne auch zugeschlagen und einen zudem extrem zum Schwitzen gebracht. In der 2. Hälfte des Rennens gab es mit u.a. dem Bender und der Traverse eine weitere Runde Hindernisse im Startbereich. Lediglich kleinere Hindernisse wie Mauern, Slackline oder Carrys waren oben oder am Berg zu finden. Apropos Carrys. Weiter ging es bei km 20 mit dem Chain Carry uphill und danach weiter zum 2. höchsten und längsten Anstieg des Rennens. Ich glaube ich habe bei noch keinem Rennen so wenig Menschen reden und so viele stöhnen gehört. Es war wie ein Zombielauf den Berg hoch. Als dann endlich alle dachten, jetzt geht es sicher Richtung Ziel, kam erst noch der Bucket Carry (muss ich erwähnen, dass es bergauf ging ?). Jetzt aber endlich downhill, es waren ja bereits 24 km auf der Uhr. Der Herc Hoist in Sicht und ab geht’s den Letzen km Richtung Ziel. Doch es ging leider nur für den Sprint zum Zieleinlauf, ich stand vor dem nächsten Berg und konnte es nicht glauben, dass ich da nochmal raufmusste. Der Zieleinlauf hätte es dann nochmal in sich: Olympus, Z Traverse, Cargo Container, Memory Board ( 529-Lelex-2683 :P), Rope Climb, 8ft Wall Uphill Crawl,
Rolling Mud, Slippery Wall und dann endlich : der langersehnte Fire Jump. What a Race !
Start des Ultras war um 7:30 Uhr- das hieß früh aufstehen. Es gab die Möglichkeit einen Beutel in der Transitzone mit Wechselkleidung, Verpflegung usw zu deponieren, diese befand sich bei km 32. Anschließend wurde noch das verpflichtende Equipment für die Ultraläufer kontrolliert und schon ging es bei frostigen 5 Grad und Sonne an den Start. Die ersten 3 km waren sehr anspruchsvolle Trailabschnitte mit nur einmal over underover bis es dann zum Schneeball ging. Insbesondere auf dem ersten Loop wurde stark vom Beast abgewichen und zusätzliche Laufstrecken und Hindernisse eingebaut. Bis KM 32 durften wir bereits 2500 der 3800 hm sammeln. Als extra Hindernis kam zunächst der Tire Drag, den man den Hügel hochziehen musste. Danach folgte wohl der zermürbendste Carry von Spartan, den ich je erlebt hatte: man müsste einen Betonstein 3 km lang tragen, noch dazu war hier auch noch einer der steilsten Anstiege eingebaut. Das hat unheimlich Kraft und Zeit gekostet. Dieser nette Extraloop wurde im zweiten Teil zum Glück nicht wiederholt. In den Hindernisparcours der Zielareal durfte man gleich drei mal. Jedes Mal startete dieser mit dem Speer und Twister, während er bei den ersten zwei Malen mit dem Multi Rig abgeschlossen wurde, folgte in Runde 3 Olympus und Z Traverse. Dann ging es auf die Ziellinie (dachte ich). Denn es sollten noch Cargo Container, zwei uphill Sektionen mit Barpedwire, das Seil, die 8 ft Wall und Slippery wall folgen. Das Ganze waren nochmal 3 km. Zwischen drin wurde auch noch das Memory Board abgefragt. Das war diesmal besonders brisant: an zwei Stellen im Race (auf KM15 und 28) galt es zwei verschiedene Codes zu merken von denen letztlich nur einer abgefragt wurde (klasse Idee). Am FireJump angekommen war ich dann mega happy und könnte nach 12 h endlich meine Gürtelschnalle abholen. Ein Hammerrennen, das seinesgleichen sucht. Nächstes Jahr gibt es sicher wieder einen Ultra für mich 🙂
Fazit und Facts:
Beast: Ultra:
27,4 k. 50,6K
2085 hm 3800 hm
Ergebnisse:
Beast: Andi F: 8. in der Age Group
Hannah: 2. in der Age Group
Ultra: Eugen 38 in der Elite