von Gaby
Was für ein Wochenende, es beginnt mit einer 5 Stündigen Autofahrt und endet mit Freudentränen.
Am Freitagnachmittag mache ich mich auf den Weg nach Döhlau zu Runtopia. Ein sportliches Wochenende liegt vor mir. Aufgrund einiger Unfälle und dadurch verursachten Stau, komme ich nach 5 Stunden endlich am Runtopia-Gelände an.
Schnell mein Zelt aufgebaut und dann geht’s in eine Gaststätte in Döhlau, wo die anderen Runtopia-Gäste schon versammelt sind. Wir stärken uns, lernen uns kennen und lachen sehr viel.
Samstagmorgen beginnt der Bootcamp-Tag um 7 Uhr mit einem leckeren Frühstück. Nach und nach trudeln auch die anderen Bootcamp-Teilnehmer ein, die nicht auf dem Gelände übernachtet haben und nur am Samstag beim Bootcamp dabei sind. Das Bootcamp startet mit einer Aufwärmlaufrunde auf der wir bei zwei Zwischenhalten Liegestütze, Seestern und andere Übungen machen.
Zurück auf dem Gelände macht Christian ein Zirkeltraining mit uns, mit Übungen mit denen wir uns auf Hindernislaufe vorbereiten können. Nach zwei Runden Burpees, Seilspringen, Eimer tragen, den Schnecken in die Augen blickend auf dem Boden kriechen, Deadhangs und Bärengang kommt es zum großen Geschlechterkampf. Frauen gegen Männer im Reifenziehen. Immer einer nach dem anderen aus der Gruppe muss einen an einem Tau befestigten Traktorreifen eine Strecke ziehen.
Wir Frauen gewinnen Haushoch und freuen uns auf unser wohlverdientes Mittagessen. Nach der Mittagspause, geht es mit Nicole auf den Park. Sie erklärt uns an einigen Hindernissen die besten Techniken, die wir dann auch gleich ausprobieren. Dann noch 4 Runden Tabata und dann kommt auch schon die gemütliche Auslaufrunde. Der Tag verging wie im Flug. Nach einer spartanisch kalten Dusche geht es zum gemütlichen Teil des Abends. Gemeinsames Abendessen und gemütlicher Ausklang.
Nach einer weiteren Nacht im Zelt, geht es Sonntag weiter mit One by One. Ein Hindernislauf, wie ich ihn noch nie erlebt habe. Nachdem ich vorletzte Woche die Starterliste bekommen habe, habe ich kalte Füße bekommen und wollte eigentlich erst nicht starten und stattdessen als Helfer fungieren. Danke Christiane, Nicole und Michael, das ihr mich am Samstag beim Mittagessen überzeugt habt, das ich es probieren, dabei Spaß haben und starten soll. Zu starten war die beste Entscheidung.
Bei One by One ist der Name schon Programm. Jeder Starter startet einzeln im Abstand von 5 Minuten. Bis auf ein paar Ausnahmen hat man bei jedem Hindernis 3 Versuche. Wenn man das Hindernis nicht schafft, muss man nicht, wie bei vielen anderen Läufen eine Strafe absolvieren, sondern bekommt eine Zeitstrafe.
Mein Start ist um 10:20 Uhr, bis dahin kann ich den anderen Starten zuschauen und meine Nervosität ein wenig in Griff bekommen. 5 Minuten vor mir startet unsere Nicole, die spätere Siegerin bei den Damen.
Der Lauf beginnt mit einer Wand, die ich ohne Probleme überwinde. Dann kommt aber auch gleich die Monkey Nightmare. Dieses riesen Hangelhindernis ist in mehrere Einzelabschnitte unterteilt und ich schaffe den ersten Teil, eine Strickleiter die man unterhangeln muss, zur Hälfte.
Nach der Monkey Nightmare geht’s zur 2 Wand, danach Reifen ziehen, Z-Wand, kriechen und dann geht’s aus dem Park raus. 3 mal mit Beton-Eimern, Reifen und Sandsäcken einen Berg hoch und wieder runter.
Danach kommt eine Slack-Line, auf der man kriechend oder hangelnd wieder den Berg hinauf muss. Oben angelangt geht es mit einer kurzen Laufstrecke weiter zum Speerwurf und Torwandschießen. Dann geht’s zurück zum Park, auf dem Weg sind noch die Flying Monkeybars zu bewältigen. Zurück auf dem Gelände nochmals kriechen und dann wird’s sehr Armlastig. Mit dem Packboard geht’s die Pyramide hinauf, danach drei Wassergräben aus denen man mit Seil, Holzwand heraus oder auf Holzbalken darüber hinweg klettern muss. Dann ein kurzer Ausflug über den Reifenstapel bevor die negative Eskalierwand kommt, dann folgen Boulderwand, Bärenhangeln, Waever, Monkeybars, vor dem Seil noch auf wackelnden Brettern balancieren, nach dem Seil nochmals balancieren bevor die Affenschaukel kommt, dann folgen der Donnerbalken, Dipswalk, Seilwand, mit Ringen hangeln, Stromhindernis, kriechen, Hamsterrad, Reifen umschmeißen und dann kommt der Eierlauf.
Am Samstag habe ich erst gedacht, Christian und Nicole wollen uns verarschen, aber wir durften wirklich einen Eierlauf machen. Dafür haben Sie extra einen kleinen Parkour angelegt. Nach dem Eierlaufen war das Ziel in Sicht, noch eine Wand, die Quarterpipe und zum Schluss den Destroyer. Ich habe nicht mitgezählt, aber es waren wahrscheinlich mehr als die Hälfte der 60 Hindernisse die ich noch nicht geschafft habe. Aber ich habe einige zur Hälfte geschafft, von denen ich davor gedacht habe, dass ich sie gar nicht schaffe. Ich bin bei diesem Lauf einige Male über mich selbst hinausgewachsen und habe im Ziel als ich die Finishermedaille erhalten habe, erst mal ein paar Freudentränen vergossen.
So ein Format wie One by One habe ich noch nie mit gemacht, finde es aber super und hoffe dass es in Zukunft mehr davon gibt. Man ist zwar allein auf der Strecke, was im ersten Moment befremdlich ist, da man es von anderen Läufen gewohnt ist, wenn man open startet, das man immer Hilfe bekommt, wenn man ein Hindernis nicht alleine schafft. Hier bei One by One, muss man die Hindernisse alleine bewältigen und macht so machen Versuch, den man sonst nie gemacht hätte.
An dieser Stelle möchte ich den vielen tollen, engagierten Helfern danken, die ein immer wieder motiviert haben und hilfreiche Tipps gegeben haben. Aber auch von anderen Startern, die schon gefinisht hatten, hat man eine super Unterstützung bekommen, da jeder sich auf dem Park frei bewegen und zuschauen konnte.
Nach der Siegerehrung, bei der sich unsere Nicole verdient den Pokal für den 1. Platz abholen durfte, ging es zurück nach München.
Vielen Dank an Nicole und Christian von Runtopia.
Nici, Ediceh, Tim es war richtig schön mit euch!
Es war ein super tolles Wochenende. Ich habe viel gelernt, hatte viel Spaß und werde nächstes Jahr gerne wieder dabei sein.