Workshop Hindernistechnik

Workshop „Hindernistechnik“ bei Survivalrunners Augsburg

Von Elli

Nachdem sich Monika, Nadine und ich relativ spontan zum Workshop Hindernistechnik angemeldet haben, sind wir Samstagmorgen nach Inningen bei Augsburg gefahren. Auf dem Parkplatz trafen wir uns mit Florian de Vries und Nina Lück, zwei weiteren OCR Athleten und 2 Mädels aus der Gegend um Augsburg. Unser Training begann mit einem kurzen Lauf zum selbstgebauten Gelände. 1 Kilometer laufen, kurzes Lauf-ABC, zwei Sprints, lockern. Auf dem Gelände dann das Aufwärmen der Schultern und Arme.

Ein Unterschied zwischen OCR und Survivalrunning besteht in den Hindernissen. Diese sind lang, technisch anspruchsvoll und es geht hauptsächlich darum, Kraft zu sparen. Sie bestehen oft aus Seilen, Netzen und Balken. Gewicht tragen, wie bei OCR-Races, ist eher eine Seltenheit. Die Strecken bei den Survivalruns sind dafür weniger Anspruchsvoll. Eine Idee hiervon haben unsere Athleten bei den Europameisterschaften bekommen, in den langen Kombi-Hindernissen.

Zu Beginn ließen sich Florian und Nina unsere Seiltechniken zeigen. Wir kamen alle locker hoch, aber besonders Kraftsparend war es nicht. Florian zeigte uns daher eine Foot Lock-Technik, die wenig Kraft benötigt. Ziel ist es dabei, dass der Lock so sicher ist, dass man die Hände völlig lösen kann und mit wenig Kraftaufwand und schnell das Seil schafft. Diese Technik wanden wir später auch beim Tarzan Swing an, wobei es hier etwas schwieriger ist.

Es folgte der Swing Over – ein Seil (mit dem Foot Lock) hoch, oben über einen Balken, andere Seite wieder runter. Wichtig ist hier immer der Griff – Daumen der Hand, die auf der anderen Seite das Seil greift  zeigt nach oben.

Nun kam eine lange Einheit zu Tyrolean Traverse: eine Technik unten hängend (kennen wahrscheinlich alle, die Spartan Race Beast Distanzen laufen), eine Technik für den Einstieg von oben (wichtig bei Kombihindernissen) und natürlich das Wichtigste: wie komme ich von unten hängend nach oben zurück, wenn ich von dem Seil auf einen Balken zurück muss.

Auch wenn ich die Technik schon gut anwenden kann, hat Florian bemerkt, dass ich immer mit meinem rechten Bein zu weit raus schwinge – das versetzt mich in Schwingung und verbraucht viel Kraft – lieber die Energie nach vorne nutzen, als zur Seite. Auch für solche kleinen Hinweise war es gut, hier mitgemacht zu haben.

Als Nächstes folgten dünne Baumstämme, die senkrecht an Seilen befestigt waren. Wir sollten von Stamm zu Stamm bis zur anderen Seite. Hier hatten einige Probleme, ich hab meine Technik behalten, an die ich mich schon gewöhnt habe. Kleiner Tipp vom Profi: immer in die Hände spucken. Das gibt bei Holz mehr Grip.

Nina zeigte uns eine Roll-Technik ins Netz, damit wir nicht mehr wackelig und umständlich über das Netz balancieren müssen. Auch das Herauskommen aus dem Netz wurde geübt.

Unsere letzte Technik übten wir an waagerechten, an Seilen aufgehängten Baumstämmen, ähnlich eines Waevers oder den Monkey Beams bei der OCR EC, wobei man unter allen Stämmen unten durch muss. Das Problem war hier, dass die Stämme sind bewegt haben, aber man hat durch die Technik die nötige Reichweite bekommen, um zum nächsten Stamm zu kommen.

Zum Abschluss folgte eine ziemlich fordernde 45 Minütige Trainingseinheit mit Laufen und den Techniken, die wir vorher erlernt hatten.

Mein Fazit:

Ich wäre wirklich froh gewesen, wenn ich manche der Techniken und Kniffe schon zur Europameisterschaft gehabt hätte. Das Trainingsgelände ist ziemlich abwechslungsreich und bietet allen Trainingslevels die Möglichkeit, sich richtig auszupowern. Wir als OCR-Sportler können von Survivalrunning-Athleten durchaus noch etwas lernen, vor allem bei Formaten wir Europa- oder Weltmeisterschafte, wo die Hindernisse technischer und länger werden. Ich habe einige neue Techniken, Tipps, blaue Flecken und Muskelkater mitgenommen. Vielen Dank an Nina und Florian, der „Achseln“ auf die lustigste Art und Weise aussprechen kann, die ich je gehört habe.