Spartanrace Weltmeisterschaft 2018 in Lake Tahoe

Von Anett

Am Wochenende des 29. &  30.10.2018 fand im legendären Lake Tahoe, genauer gesagt im Skigebiet Squaw Valley auf 1960 Meter Höhe die Spartan WM statt.

Vom OCR Munich haben sich Annette Zeidler, Sigi Kauntz und Anett Mayer auf den Weg gemacht. Insgesamt waren 9 deutsche Teilnehmer vor Ort. D.h. 1/3 der deutschen Teilnehmer von unserem Verein, nicht schlecht.

Sechs der deutschen Athleten hatten neben dem Beast am Samstag, der eigentlichen Weltmeisterschaft, auch noch die Team-WM geplant.

Das deutsche Frauenteam: Sigi Kauntz, Annette Zeidler und Tina Multhaupt.

Im deutschen Herrenteam waren: Tim Effenberger, Jan-Philipp Dieckmann und Charles Franzke.

Unterbringung

Mit erfahrenen Läufern zu reisen hat den Vorteil, dass wirklich sehr gute Unterkünfte im bezahlbaren Bereich gebucht werden. Unser Haus war ein Traum am See und sehr komfortabel. Zum Glück kann das Männerteam nicht nur gut laufen, nein die Jungs können auch kochen.

Die Elite Teams dürfte während der Race Tage ins Olympische Dorf dürfen. Eine klasse Sonderleistung vom Veranstalter und sehr großer Luxus direkt vom Zimmer in den Startblock und vom Zieleinlauf in die eigene Dusche.

 

Comfort Zone (Anetts Laufbericht)

Seit einiger Zeit verfolge ich (Anett) die Diskussion, wie professionell der OCR Sport werden soll. Meines Erachtens benötigt ein guter Leistungssport eine Grundlage im Breitensport. Und genau in dem Bereich sind wir im OCR Munich auch Botschafter. Ich für meinen Teil schaffe viele Läufe nur, weil ich mich beim Laufen in einer Art „Comfort Zone“ bewege. Ich mag es, zwischen 4 – 6 Stunden durch die Landschaft zu laufen, zu kriechen, zu springen, zu klettern, zu schwimmen usw. usw. Und genau das war in Lake Tahoe wieder mal der Wahnsinn. Wege und Strecken, an die man sonst nie hinkommen würde. Sowohl die Aussicht, als auch das Wetter und das Gelände kann man doch bei einem OCR Lauf auch irgendwie genießen. Es gab immer mal wieder Passagen, wo ich gemerkt habe, jetzt wird dir schumrig, mit anderen Worten „zu wenig Sauerstoff“, dann mach ich halt langsamer.

Bei jedem Lauf gibt es dann neue Erfolgserlebnisse, z.B. dass ich das erste mal einen halben Twister und einen halben Olympus geschafft habe! Für mich der Wahnsinn.

Auch verfestigen sich einige Erfahrungen, der Bender und die Tyrolean Traverse sind mittlerweile mit ein wenig Konzentration für mich schaffbare Hindernisse.

Andere Hindernisse wie Ape Hanger und Ringe bleiben für mich vorerst noch Burpeegaranten.

Insgesamt durfte ich 7x Burpees machen.

 

Hindernisse

Die Hindernisse beim Spartan Race sind genormt und eigentlich gleich den Europäischen Hindernissen. Das besondere Highlight des Laufes war definitiv die Höhe und die dünne Luft, die Kulisse und die Höhenmeter und der kalte Wind oben auf dem Plateau. Der Lauf beginnt auf 6.224 Fuß und geht bis auf 9.000 Fuß hoch. Also 1.890 Meter auf 2.740 Meter. Einen Halbmarathon bei Höhenluft musste man also bewältigen können.

Oben im schneidigen Wind, in dem auch die Wasserhindernisse lagen, befand sich auch der Teil der Strecke, in dem einige Teilnehmer aufgeben mussten, da die Belastung für den Körper zu groß wurde. Insbesondere der Sandsturm unter dem 30 Meter langen Crawl war ein surreales Bild und echt eine Grenzerfahrung. Hier nochmal mein größter Respekt an die Eliteathleten, die grundsätzliche an Ihre Grenze und eben manchmal auch drüber, gehen.

So ein „comfort“ OCR Läufer wie meiner einer, nimmt an solchen Stellen einfach „Gas“ raus und kann das ganze Spiel etwas entspannter verfolgen.

Erwähnenswert sind die Carrys. Die Eimer in den USA sind vorgefüllt und verschlossen, damit sind die Gewichte für alle gleich und echt hart. Zu tragen waren für die Elite und Age 2 Sandsäcke. Die Open Läufer mussten nur einen Sandsack tragen. Wirklich eine Herausforderung.

Die Wände, Inverted Wall und der Olympus sind in den USA alle aus Natur-Holz gefertigt, nicht wie teilweise in Europa und auch bei uns auf dem Trainingsgelände, aus den Siebdrucklatten. Damit ist die Oberfläche etwas rauer und hat Grip. Da geht sogar der Olympus!

 

Kosten (Anett)

Der Flug von München nach San Fransisco hat mich hin und zurück 508 € gekostet. Allerdings reise ich grundsätzlich nur mit Handgepäck, da ich meine Freizeit gerne ohne Wohlstandslasten verbringe. Mit Gepäck wären nochmal 100 € fällig gewesen.

Für das AIR BnB Haus habe ich letztlich für 5 Nächte einen Anteil von 143 € gezahlt. Ein Schnäppchen. Ich verbrachte 2 weitere Tage im Hostel in Santa Monica für 160 €.

Das Ticket für den Beast in der Age Gruppe hat 258 € inkl. Aller Gebühren gekostet.

Also hat die Spartan WM Teilnahme (ohne Essen, Leihwagen und Urlaubsnebenkosten) mal kurz 1100 € gekostet.

Ergebnisse:

Anett: Beast geschafft, X2 Trifecta completed, Spartan Race Worldwide Ranking Platz 123 Female 40-49

Frauenteam: 9. Platz

Resümee:

Die Sparten Race Serie lebt vom Gesamtpaket. Die Location, die genormten Strecken und Hindernisse, das gesamte Rahmenprogramm, einfach eine Extraklasse im OCR Sport. Für mich immer wieder eine Reise und einen OCR Lauf wert.

 

Anmerkung der Redaktion:

Ich glaube, wir sprechen im Namen aller wenn wir euch Dreien (eigentlich Vieren mit unserem „Mitglied im Geiste“ Tina) unsere herzlichen Glückwünsche und größten Respekt zu der gezeigten Leistung aussprechen! Ganz egal, ob das nun in der von Anett dargestellten „Comfortzone“ oder im Leistungssportbereich ist….. ihr musstet alle die selbe Strecke, die selben Höhenmeter und die selben Hindernisse bezwingen. Alle habt ihr gefrohren wie noch nie davor und habt eure Siege und kleine Niederlagen erlebt.

Wir legen großen Wert darauf, und sind stolz darüber, dass beim OCR Munich alle Leistungsklassen ihre Heimat finden. Schnelle Athleten sind wichtig und gerne schauen wir zu ihnen und ihren Leistungen auf. Aber wir sind genauso ehrfürchtig vor den Leistungen und der Leidenschaft von Läuferinnen wie Anett die mit soviel Herz für unseren Sport ebenso inspirierend für uns ist! OCR ist in seiner Vielfalt wunderbar, und so seid ihr!

Die Zielzeit ist lediglich eine Maßeinheit für die Schnelligkeit, nicht für die erbrachte Leistung!!!

Darüber hinaus freut es uns sehr, dass unser Damenteam diesen hervorragenden 9. Platz in der Teamwertung erreicht hat, denn der Teamgedanke ist ebenfalls ein wichtiger Teil des OCR!               Das alleine war die Reise an die Westküste der USA schon wert!