Spartan Race Stadium Sprint Paris

von Claudia

Two Nights in Paris – OCR Munich beim ersten europäischen Stadion Sprint

Mit dem Stadion Sprint im Stade de France in Paris sollte nun endlich das in den USA bereits etablierte Format auch nach Europa kommen. Neugier auf ein Spartan Race in einem Stadion und natürlich auch die begehrte Sondermedaille lockten Elli, Robert, Ediceh, Mike und mich für ein Wochenende nach Paris.

Wir reisen erst Freitag Abend an, so schaffen wir es leider nicht mehr zum pre-pickup der Startlunterlagen. So geht es für uns nach einer Erkundungstour um unsere Unterkunft in Montmatre herum und einer Stärkung mit französischem Streetfood zeitig ins Bett.

Am nächsten Morgen fahren wir – man gönnt sich ja sonst nichts – mit dem Taxi zum Stade de France. Wir starten alle Age Group, bis zum Start der Männer sind es noch ca. 90 min. Viel später hätten wir nicht da sein dürfen: Trotz guter Organisation und zügiger Abfertigung gibt bereits eine Schlange am Einlass (Taschen und Körperkontrolle) und für die Abholung der Unterlagen stehen wir ca. 45 min an. Es gibt noch etwas Verwirrung bei den Volunteers, ob die Age Group-Läufer Armänder als Kennzeichnung bekommen oder nicht. Dadurch werden später einige Läufer mit und einige ohne Kennzeichnung an den Start gehen.

Durch das lange Warten ist dafür die Situation am Bag Check sehr entzerrt. Wir geben unsere Taschen ab und machen uns auf Richtung Start, welcher sich am Rand des Fußballfeldes befindet.

Mit Gänsehaut betreten wir das Stadion. Es ist schon eine andere Stimmung als bei den “normalen” Rennen. Was uns genau erwartet wissen wir nicht, nur dass es Unterschiede in Form von zusätzlichen Challenges neben den altbekannten Hindernissen gibt.

Der Start erfolgt bei den Stadion Series Läufen nicht wie gewohnt in einer Startwelle, sondern es werden jede Minute 10 Läufer aus Startboxen losgeschickt. Dieses System gefällt uns super, so kommt es nicht gleich auf den ersten Metern zu Staus, weil man sich evtl. falsch eingeordnet hat. Dennoch nimmt das Rennen durch die direkte Konkurrenz gleich Fahrt auf.

Wir sprinten los, die Strecke zweigt über ein Gatter ab und wir müssen über einige Sitzreihen nach oben. Dann verschwinden wir in den Katakomben. Nach einer Kurve das erste Hindernis: Over-Under-Over. Was sofort auffällt: endlich ein Race mit gut eingewiesenen Volunteers und Marshalls! Zum ersten Mal sehen wir, dass die Regeln durchgezogen werden und auch bei den Walls 30 Burpees als Strafe für nicht regelkonformes Überwinden geltend gemacht werden.

Wir laufen weiter in den Tiefen des Stadions und nach der ersten Biegung taucht schon die nächste Challenge auf: Seilspringen mit gekürzten Battle-Ropes. 30 Sprünge ohne absetzen. Auch hier warten 30 Burpees als Strafe.

Das weitere Rennen verläuft kreuz und quer auf den Rängen des Stadions, über Sitzreihen, Treppen, Treppenhäuser und um das Stadion herum. Wir sind erstaunt, dass bis auf den Cargo Container eigentlich alle typischen Hindernisse ihren Platz gefunden haben. Vom Stairway über den Olympus bis zur Z-Wall muss alles bezwungen werden. Sogar eine Slippery Wall ist kurz vor dem Einlauf in die Zielgerade aufgebaut! Die allseits beliebten Ketten und Sandsäcke dürfen natürlich auch nicht fehlen. An zusätzlichen Challenges erwarten uns neben dem Seilspringen noch Box Jumps (Frauen 15/Männer 20) auf Traktorreifen, Snatches mit dem 50lb Sandsack (15/20) und 15 Burpees auf dem oberen Rang mit herrlichem Blick über das ganze Stadion. Ein weiteres Highlight besonders für die Fußball-Fans: die Strecke führt durch die Spielerkabine. Hier sind einige Trikots von (ehemaligen) Spielern der Nationalmannschaft zu sehen und der eine oder andere lässt sich zu einem Foto-Stop mit dem Trikot von Zidane hinreißen.

Nach der Kabine nehmen wir den gleichen Weg wie normal die Fußballer. Es ist schon ein tolles Gefühl, nach knapp 6,5 km wieder in das Stadion einzulaufen. Als letztes Hindernis wartet aber noch das Mulitrig (hier etwas schwieriger mit Längsstange, Querstangen in unterschiedlichen Höhen, kurzen Seilen und 2 “klassischen” Spartaner-Köpfen). Während die Männer das Hindernis noch meistern, hat es bei den später gestarteten Damen angefangen zu regnen. So landen wir leider alle 3 in der bereits überfüllten Aerobic-Zone bevor wir über das Feuer springen und unsere wohlverdiente Medaille in Empfang nehmen dürfen.

Als wir unsere Taschen abholen und uns umziehen, beginnt es zu schneien. Wir machen uns auf den Weg ins Hotel und treffen uns nach einer warmen Dusche zum After Race Essen. Am nächsten Tag geht es nach einer Turbo-Sightseeing-Tour abends wieder zurück nach München.

Gratulation an Ediceh, die neben der Sondermedaille noch die EM und WM Quali mit im Gepäck hat!

Unser Fazit: Tolles Race Format! Bitte mehr davon!

Für die eigentlich durchweg hervorragende Organisation und die tollen, motivierenden aber strengen Volunteers gibts für Spartan Race France 5 von 5 Sternen 🙂