Spartan Race Barcelona 2017

Wenn man schon mal in Barcelona ist, kann dort ja richtig toll Strandurlaub gemacht werden…meint man. Das denken aber nicht Nena, Denny und ich (Ediceh) als wir uns zusammenschließen um den Spanischen Spartanern einen Besuch abzustatten.

1000 Orga-WhatsApp Nachrichten später starten wir 3 (Nena und ich von München aus, Denny aus Berlin) am Freitagnachmittag auf in Richtung Sommer, Sonne & Medaillen.

Nena versucht sich zum ersten Mal an der Beast Distanz des Spartan Races, um nach erfolgreichen finishen des Spirnts in München und Super in Wien, ihre erste Trifecta komplett zu machen.

Denny und ich legen noch eine Schippe drauf und wollen das ganze Trifecta Weekend (für beide das erste Mal) meistern.

Nach einem entspannten 2 Stunden-Flug und kurzer Taxifahrt kommen wir in unseren Hotels an. (Denny war schon vor mir da und konnte somit bereits einchecken / Nena war ein paar Kilometer weiter in einem anderen Hotel) Nach kurzem Auspacken und Auffrischen, ging es für uns 3 erstmal in die Stadtmitte. Kein Problem dank U-Bahn bloß ein paar Gehminuten vom Hotel entfernt.

Erst heißt es: Startunterlagen abholen! Wie bei allen anderen Spartan Races konnten wir auch diesmal unsere Unterlagen schon am Vortag des Rennens bis 21:00 Uhr in der Sportabteilung eines großen Einkaufszentrums abholen.

Danach ging es zu Fuß durch Barcelonas berühmtester Flaniermeile, der „La Rambla“.

Dort fanden wir ein schönes Italienisches Restaurant in welchem wir uns ,nach kurzer Wartezeit, die Bäuche mit Pizza und Pasta vollgeschlagen haben. Carbloading fetzt!

Der nächste Morgen (Yeay RACEDAY) begann für uns alle recht früh. Bereits um 05:30 klingelte der Wecker, um 06:15 stand schon Sven vor dem Eingang des Hotels.

Hier schon mal ein erstes dickes DANKE SVEN! Denny hat sich ins Zeug gelegt und Sven zufällig via Facebook gefunden. Sven hatte ein Mietauto, fuhr aber (bis wir kamen) allein zum Gelände des Races. Da er ebenfalls das komplette Wochenende laufen wollte, haben wir uns zu einer kleinen Fahrgemeinschaft zusammengeschlossen. Einen besseren Fahrer hätte es nicht geben können!

Ein richtig toller Glückstreffer!

Nach knapp 1,5 Stunden Fahrt wurden wir schon von den ersten „SPARTAN RACE PARKING –>“-Schildern begrüßt. So langsam steigt auch die Nervosität bei uns.

Einige Gehminuten später kommen wir auch schon auf dem kleinen Festivalgelände an, ausgestattet mit den uns bekannten Registration Zelten, Dixi-Klos, Essenszelt usw.

Die Anzahl der Teilnehmer sieht überschaubar aus, kein riesiger Massenandrang wie sonst, hauptsächlich hören wir wie sich auf Spanisch unterhalten wird. Bis auf einen anderen Mitstreiter aus Italien entdeckte ich sonst keine anderen bekannten Gesichter.

Schnell noch die Taschen abgeben und schon befinden wir 4 uns im Startblock wo wir richtig heiß auf das Rennen gemacht werden. Der Mann der die Ansprache hält hat seine Sache bestimmt toll gemacht…wenn wir verstanden hätten was er gesagt hat

Nach einer großen Gruppenumarmung und einigen „AROO! AROO! AROOOOO!“ fällt auch schon der Startschuss und wir laufen los.

Die beiden Männer sind schnell weg, wir verlieren sie in der von uns gebildeten Staubwolke. Nena und ich haben vorher ausgemacht gemeinsam zu laufen, da wir beide nicht wissen was genau auf uns zu kommt.

Gleich nachdem wir los sind kommt noch auf dem Gelände das erste Hindernis: Die over and under Walls. Beide hüpfen wir drüber und kriechen drunter und weiter geht’s. Als nächstes kommen ausgehölte (aber zum Glück noch nicht mit Matsch befüllte) Graben. Nach einem kurzen Stau müssen wir unter einer Brücke durch (mit einer schönen Schlammpackung für die Füße) und verlassen damit das Gelände. Jetzt heißt es: ab in die Berge. Das es ziemlich steinig wird haben uns schon einige Teilnehmer vom letzten Jahr erzählt, aber das es dann doch so heftig wird hätte keiner von uns gedacht. Laufen ging zum großen Teil nicht, außer man war wahnsinnig genug einfach durchzufetzen ohne nachzudenken.

Ehe wir schauen konnten kam auch schon der erste Berg den wir hochmussten. Das Wetter wird immer heißer und die Steigung steigt wie die Temperaturen mit. Kaum waren wir oben ging es gleich auch wieder runter und wieder hoch.

Dabei stellen sich die uns bekannten Hindernisse in den Weg: Schlamm, 3 Holzbalken zum drüber springen ( natürlich wird es von Balken zu Balken höher), die 8 foot Wall, Memory Board, Holzstamm tragen (das die spanier auf loaded carries stehen sollen wir recht bald merken), die verkehrte Monkey Bar, Traktor Pull, über Holz Stämme hüpfen mit einem Gummiband um die Knöchel, wieder Schlammgruben, Sandbag Carry, Atlas Carry, ziehen der mit Gewichten befüllten Metallschale.

Währenddessen wurden wir mehrmals die Berge dort rauf und runter gejagt. Man denk erst irgendwann wird das schon aufhören aber nein…

Nena, die dennoch offensichtlich sehr viel Spaß beim Laufen hat, rennt ab und an mal vor und wir treffen uns wieder bei den Hindernissen oder Wasserstationen (hier auch ein dickes Lob: an der Verpflegung für die Läufer wurde echt nicht gespart. Viele Stationen mit Wasser oder Saft plus Riegel und Bananen und vielen netten Volunteers)

Nach einem kleinen Schlenker werden wir zurück auf das Gelände geführt, und wir haben schon eine böse Vorahnung: Burpee Meile.

Im ersten Moment ein Schock, dennoch realisieren wir schnell das es gar nicht mal so dumm ist. Anstatt uns bei den klassischen „Burpee Hindernissen“ die letzte Kraft vor dem Ziel zu rauben, haben es die spanischen Veranstalter gut verteilt. Da wir uns erst bei Kilometer 10 (oder so) befanden, war uns schnell klar das dies nicht das Ziel sein kann, sondern noch einiges auf uns zu kommt.

Den Hercules Hoist schnell geschafft, ab durch die Schlammgrube (auch hier sehr fies: vor allen hangel oder balancier Hindernissen wurden wir nochmal extra durch Matschwasser gescheucht) und da wartet auch schon das Multi Rig auf uns. Nena versucht sich als erste, muss sich aber schnell geschlagen geben und fällt in das Wasser unter dem Rig. Während sie mit ihren Burpees anfängt versuche ich mein Glück. Meine Hände konnte ich trotz dem Schlamm vorher trocken halten, und die Spartanischen Götter waren an dem Tag wohl auch auf meiner Seite, denn ich konnte zum ersten Mal das Multi Rig bezwingen

Dennoch heißt es ja so schön: sharing is caring und somit gehe ich schnell zur Burpee Area um Nena zu unterstützen. Danach ging es sofort weiter zum Barbed Wire Crawl und schon standen wir vor den Spartanern aus Stroh. Ich denke egal wie oft man den Speerwurf trainiert hat, gehört dennoch auch eine gute Portion Glück dazu das der Speer am Ende auch stecken bleibt bzw. man das Stroh richtig trifft. In unserem Fall: jede 30 Burpees.

 

Fertig mit den Burpees geht’s auch schon wieder weiter. Weg vom Gelände und zurück in die Berge, wieder mit reichlich: Matschwasser, über und unter Baumstämme im Wasser, unter große Netzte durch, die Z-Wall (auch hier wieder vorher schöööön durch Schlamm), Barbed Wire Crawl im Wasser (erinnerte mich an den „ROTTEN RIVER“ von Xletix) und natürlich dem Olympus welchen wir beide dank gegenseitiger Hilfe geschafft haben.

Dabei wieder Berg auf und Berg ab. So langsam wird die Kraft auch weniger, aber natürlich wollen wir das auch durchziehen und weitermachen.

Wir ziehen und tragen Autoreifen, bewältigen dank zusammenschließen mit 2 anderen Mitstreiterinnen aus Spanien die Slackline, werden nach unserem Code von deutschen Volunteers gefragt, schleppen unsere mit Kies gefüllten Eimer.

So langsam hören wir auch wieder Musik und Menschen, die Finish Line kann also nicht mehr so weit weg sein

Noch ein letztes Mal die schweren Ketten über einige Meter tragen, schon find wir wieder auf dem Gelände: Hallo Seil! Auch hier wieder der klassische Fall von Burpee Maker. Nena versucht es, scheitert leider dennoch und begibt sich in die Burpee Area. Mit dem Seil verbinde ich eine Hassliebe, versuche es dennoch und komme sogar sehr weit hoch, muss mich aber wegen Kraftlosigkeit geschlagen geben. 60 Burpees später ist der Firejump auch nicht mehr so weit: wir müssen bloß noch über den Cargocontainer, die Inverted und die Slippery Wall. Und bei deren Anblick verschlag es uns die Sprache: weit aus Höher als sonst und viel Steiler. Wir sehen wie nach und nach die anderen Teilnehmer wieder runterrutschen. Natürlich stellen wir uns auch dieser Herausforderung, aber auch hier erwischt es Nena und sie rutsch von weit oben wieder runter. Ich muss sagen, ich habe die Wall auch nur geschafft, weil mich einer der Volunteers die oben zur Hilfe platziert waren hochgezogen hat.

 

Es ist fast vollbracht. Zum Schluss mussten wir bloß noch unter einer Reihe von 3 Autos durch, welche auf Podeste standen, und da sahen wir auch schon das Feuer.

 

Wir nehmen Anlauf und springen über das Feuer. Erschöpft aber total happy umarmen wir uns und können eigentlich noch nicht fassen das wir es echt geschafft haben. Wir holen uns unsere grünen Medaillen und machen uns schnell auf den Weg in Richtung Duschen.

Auch hier wieder alles Top organisiert: 2 große Container um gleich mal kaputte Schuhe, Kleidung oder sonst was zu entsorgen. Vor den Duschen gab es erst eine Vorwäsche in Form von Hochdruck Reinigern, dann ab zu den Kaltwasser Schläuchen. Diese taten aber dank der Temperaturen mehr als gut.

Frisch geduscht machen wir uns auf die Suche nach den Jungs und finden sie auch recht schnell im Essens Zelt. Alle sind wir geschaffen von Rennen (Sven lief den Sprint gleich noch am selben Tag) und wollen uns relativ schnell vom Acker machen. Dabei fällt auf das Denny humpelt. Er sich während des Rennens sein Knie verletzt L Im Sanitäter Zelt hol ich noch schnell ein Eis Pack (ein Gefrierbeutel mit Eiswürfel drin) und dann machen wir uns schon auf den Weg zurück zu unserem Hotel.

Nochmal eine Runde Pizza für alle und dann geht es schon wieder ins Bett. Tomorrow is Race Day! Again.

 

Sonntagmorgen 07:30 Uhr vor dem Hotel: Nena und Sven warten schon auf mich als ich ihnen entgegen komme. Denny geht es leider nicht besser, so beschloss er schweren Herzens nicht noch wie geplant den Super und Sprint zu laufen.

Zu dritt fahren wir wieder zum knapp 1,5 Stunden entfernten Gelände von „Les Comes“. Mit Nena als Support gehen Sven und ich wieder in den Startblock um die Super Distanz in Angriff zu nehmen.

Der Hacken des heutigen Tages: Schon um 09:00 Uhr früh knallte sie Sonne mit großer Hitze auf uns runter (am Vortag wollte ich die Jacke fast nicht ausziehen beim Warten). Während des Warm-ups habe ich mich bereits im einzigen Schattenplatz versteckt.

Der Startschuss fällt und los gehts. An sich ist die Super Strecke natürlich die gleiche wie gestern bloß in Kurz J daher hier ohne große Details. Das einzig brutale war die Hitze, welche mir es unmöglich gemacht hat richtig Gas zu geben. 04:10 Stunden und 0 Burpees (außer natürlichen den Pflicht 5 beim Atlas Carry) später bin ich im Ziel angekommen. Schnell noch den neuen Timingchip vom Sprint an die Schuhe und ab geht’s ein letztes Mal in den Startblock. Sven hat bereits seine Trifecta komplett, beschließt sich aber dennoch mit mir den Sprint als Pacemaker zu laufen. Da Denny ja ausfiel nahm Sven seinen Platz beim Sprint ein.

Nach dem Beast der mir noch echt in den Knochen lag und dem Super, war ich mehr als froh Sven an meiner Seite zu haben, egal ob als Pacemaker, Moralische Stütze oder starken Mann beim Multi Rig (beim Super habe ich das Rig ein weiteres Mal erfolgreich geschafft, leider mit aufgerissener Hand so das greifen danach mehr als eine Qual war).

Den Sprint sehen wir beide als lockeres Auslaufen und kommen nach knapp 01:50 Stunden wieder am Gelände an, wo uns schon Nena (bewaffnet mit Svens Kamera) nochmal anfeuert und viele Bilder knipst.

Nach genau 02:00 Stunden war auch der Sprint geschafft! Danke Sven das du diesen letzten Lauf mit mir gemacht hast 🙂

Nach einer sehr angenehmen Dusche und einem neuen Verband für die Hand, darf ich an einem der Stände meine Trifecta-Weekend Finisher Medaille abholen J. Ich muss schon sagen es war ein krasses Gefühl mit 4 Medaillen um den Hals herumzulaufen und einige der Blicke welche ich von Männern bekommen habe waren mehr als lustig.

Es waren die 2 härtesten Tage meines Lebens aber ich bin so glücklich, froh und stolz sie gemacht zu haben. Jeder von uns kann stolz auf seine Leistung an diesem Wochenende sein. Nena, danke, dass du mich beim Beast unterstützt hast und Glückwunsch nochmal zu deinem Finish! Denny auch wenn du nicht die geplanten 3 Rennen machen konntest, Hut ab das du den Beast mit einer Verletzung durchgezogen hast! Sven, nochmals danke für alles! Bester Fahrer, Motivator, Pacemaker, Mitstreiter. Hoffentlich sehen wir uns bald mal wieder bei einem Rennen.

  

Am Montag war noch entspanntes Sightseeing angesagt, bis wir um 21:00 Uhr unseren Rückflug angetreten sind. Fix und fertig verabschieden wir uns gegen 23:00 am Flughafen und jeder von uns freut sich nur noch auf sein Bett 😉

Ein Grandioses Wochenende mit einem unfassbar tollen Team liegt hinter uns. Hoffentlich lässt die nächste Auslandstour nicht lange auf sich warten.