Spartan Race Andorra 2019

von Hannah

Am 15. Juni 2019 fand das Trifecta Weekend in Andorra statt – das Finale der spanischen Series und der Start der Mountain Series. Wer Andorra kennt der weiß, dass dieses Rennen zurecht in der Mountain Series ist – flache Abschnitte sucht man hier nämlich vergeblich.

Aber erstmal von vorn: Wir waren vom OCR Munich mit einer ordentlichen Gruppe vertreten -deutlich mehr als 2018. Manche reisten bereits ein paar Tage vorher an, um die fantastische Landschaft zu genießen und sich auch schon mal an die Höhe zu gewöhnen. Die Anreise selbst ist ja auch schon etwas aufwändiger. Am besten fliegt man nach Barcelona und nimmt sich dann einen Mietwagen nach Andorra. Da es ein paar Tage vor dem Rennen noch geschneit hat, war im Koffer alles dabei  – Thermohose und Tanktop. Das Wetter in Andorra wechselt nämlich gerne mal innerhalb von Minuten von Sonne zu Regen zu Wind.

Freitag Abend konnte man bereits die Startunterlagen abholen und es gab ein Race Briefing für die Ultra / Beast Elite – hier kam dann schon erstes Race Feeling auf.

Samstag um 07.30 Uhr ging es dann für die Ultra Läufer an den Start. Dieser sollte ähnlich wie letztes Jahr 50km und 3600 hm haben – also kein Zuckerschlecken. Auch wenn es noch etwas bewölkt und kälter war – das Wetter versprach Sonne.

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Um 09:00 Uhr machte sich dann die Beast Elite auf den Weg. Wir waren in allen Kategorien vertreten: Elite, Age Group und Open. Der Start ging erstmal ein gutes Stück die Skipiste nach oben, nur um sie dann gleich wieder nach unten zu laufen 😛 Gleich nach dem Start kamen die Hindernisse Over Under, Cargo Net , gefolgt von einem Barbed Wire-  bergauf – mit durchnässtem Sandsack. Hier gab es bereits den ersten Stau, da das Robben durch den Sandsack natürlich deutlich verlangsamt wurde. Danach sofort Rolling Mud – nur ohne Mud. Die Becken waren nämlich leer. Was trotzdem einige empfindliche Spartaner nicht davon abhielt, an dem Hindernis vorbeizulaufen …. Dann der Herc Hoist – meines Erachtens sehr unglücklich an dieser Stelle des Rennens. Das Feld war noch sehr eng und ich musste echt 4 Frauen abwarten, bis ich an ein freies Gewicht gekommen bin. Auf den nächsten 3 km waren dann noch Mauern, die Hürden, das Seil, der Speer und die Monkey Bars platziert. Gefolgt vom  Altas Cary, einer Wall im Wasser und der Z Traverse. Somit ein kleiner erster Hindernisboulevard um die Startarea herum, bevor es dann an die steilen Bergpartien ging. Dann kam nämlich außer Anstieg und mehr Anstieg lange nichts mehr. Das Gelände in Andorra ist anspruchsvoll, häufig abseits der spärlichen Wanderwege und steinig – somit ist wirklich Konzentration bergauf, aber vor allem bergab nötig. An vielen Stellen hätte ich mir mal wieder gewünscht ein Handy dabei zu haben, um die tollen Ausblicke festzuhalten. Bei diesem Rennen sollte man sich auf jeden Fall ein paar Augenblicke Zeit nehmen, um die tolle Aussicht zu genießen. Zwischen den steilen An- und Abstiegen fand man lediglich kleinere Hindernisse wie die Slack Line, Bender und ein paar Mauern. Neu war allerdings der A-Frame- hier musste man, ähnlich wie bei der Slip Wall, erstmal an einem Seil die Mauer hochlaufen, bevor es an die klassischen Stufen ging. Nach einem sehr steilen und steinigen Abstieg, hörte man unten bereits die Ketten klirren.

Nach der Kette und der Traverse, natürlich bergauf, folgte noch einmal ein längerer Anstieg, bevor uns dann oben ein 2. Sandsack erwartete. Nach der Hälfte der Strecke haben wir zum Sandsack dazu ein Gewicht zum Ziehen in die Hand bekommen – natürlich auch wieder bergauf. Das hat nochmal einige Körner gekostet. Allerdings wussten wir aufgrund des angekündigten Streckenprofils, dass es danach hauptsächlich bergab gehen würde. Und so war es auch. Prinzipiell eine schöne Aussicht, allerdings ging es nach einem schönen Downhill ca. 2 km einen ebenen Weg über eine Wiese entlang, der sich einfach sehr eintönig und lange gezogen hat. Auf den letzten 1,5 km des Rennens wurde dann der Hindernisboulevard 2 eingeläutet – die Unterarme konnten sich auf harte Zeiten einstellen. Es folgen nämlich der Olympus sofort danach der Twister und der Ape Hanger sowie und ein zwar flacher, aber langer Bucket Carry. Als hätten die Hände nicht genug geleistet, musste nach der Slip Wall noch ein Rig aus Monkey Bars und Ringen gemeistert werden, bevor es nach 25,5 km über den wohlverdienten Fire Jump ging und die Medaille in Empfang genommen werden durfte.

Mein Fazit:

Andorra ist definitiv eine Reise wert – unabhängig von einem Spartan Race. Die Landschaft ist unglaublich schön. Ich wusste vom letzten Jahr, dass es ein hartes Rennen werden würde, wobei es dieses Jahr etwas „einfacher“ war. Das Rennen war 3 km kürzer und es waren ca. 400 hm weniger – auch die Anstiege und Caries waren humaner. Trotzdem hat mir das Rennen letztes Jahr besser gefallen, auch wenn das Rennen mich letztes Jahr an meine Grenzen gebracht hatte. Die Strecke war einfach besser durchdacht. Es gab keinen Stau bei den Hindernissen, das Feld war besser verteilt. Auch waren die Strecke und die Hindernisverteilung insgesamt vielseitiger und besser verteilt. Dieses Jahr war es quasi ein anspruchsvoller Trailrun mit Hindernisparcours am Anfang und Schluss. Natürlich ist es nicht einfach, in dem Gelände die Hindernisse auf den Berg zu bringen, aber letztes Jahr war es einfach abwechslungsreicher und interessanter verteilt. Natürlich war es auch mal herausfordernd am Schluss so viele Hindernisse zu haben, das hat bestimmt die ein oder andere Platzierung nochmal geändert auf dem letzten Kilometer. Aber muss man die 4 Griffkraftintensivsten Hindernisse direkt hintereinander packen? Wenn man auf den 15 km davor so gut wie kein Hindernis hatte?

Auch waren viele Volunteers und Marshalls mal wieder nicht sehr gut instruiert – es haben wieder so viele aus der Elite / AG beschissen. Von der Anzahl der Burpees fange ich erst gar nicht an. Hier wird es wirklich mal Zeit, dass Spartan eine adäquate Lösung findet. Die Kameras sind ein Schritt in die richtige Richtung, aber die Umsetzung ist noch nicht ausgereift.

Insgesamt war der Beast ca. 25,5 km lang und hatte 1500 hm.

 

Hervorzuheben ist, dass alle unsere Mädels in den Top Ten ihrer AG finishen konnten. Anett hat am nächsten Tag auch noch den 2. Platz im Super in ihrer AG geholt! Auch Andreas konnte beim Super am Sonntag nochmal alle Kräfte nach dem Beast mobilisieren und sich noch last Minute die Quali für die EM in Alleghe holen.

 

Unsere verrückten Mädels Sophia, Anett und Michaela wagten sich sogar an die Trifecta dieses Wochenende. Gute Erholung 😛

 

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