Hurricane Heat Kaprun: Lava-Snow and Low Flying Ducks

von Lars

Ich weiß gar nicht so recht, wie es gekommen ist, aber plötzlich war ich für eine Hurrican Heat angemeldet – und dann auch noch im Winter…

Wenn man sich über diese Events informiert, dann kann man schon einen ganz schönen Schreck bekommen. Aber nur im ersten Moment. Danach setzt die Vernunft und vor allem auch die Vorfreude ein: Erste Winter Hurricane Heat in Österreich. Ich bin Österreich-Fan. Wegen der Alpen und diese HH fand am Rande des ersten Winter Spartan Race in Kaprun statt. Wilder Kaiser – einfach genial! Wie man dem Bericht von Mitch entnehmen kann, war es ein ziemlich cooles Event – und für den Verein natürlich auch wieder sehr erfolgreich. Für die HH hatte ich mich als einziger entschieden, was ich vielleicht durch ein paar motivierende Worte für unser Heimevent in München ändern kann…

Es ist schwierig, das richtige Maß an Geheimnis zu wahren und trotzdem ein Gefühl zu vermitteln, worum es geht. Vielleicht ist es das Beste, wenn ich mich an die offizielle Beschreibung des Events halte, denn da steht im Prinzip alles wichtige drin. Also: Es gibt (und das wurde uns von unserem Krypteia Gerd explizit so eingebläut, weil wir Multiplikatoren sind 🙂 ) die HH4HR (Hurricane Heat 4 Stunden), die HH12HR (Hurricane Heat 12 Stunden), HH24HR (die Hurricane Heat 24 Stunden) und dann noch ein paar andere (krassere!) Endurance Events, um die es jetzt aber nicht gehen soll. Naja 12 und 24 Stunden is eh auch schon krass genug 🙂

Man muss wissen, dass der HH ein Codex zugrunde liegt, der Warrior Ethos. Dieser lautet:

1. I will always place the mission first.
2. I will never accept defeat.
3. I will never quit.
4. I will never leave a fallen comrad.

Klingt lustig, ist es aber nicht! Danach richten sich alle. Satz 1 steht immer im Mittelpunkt. Daran gibt es nichts zu deuten. Wenn eine Aufgabe gestellt wird, bekommt man wenig Informationen. Man hat Entscheidungsspielraum und muss die fehlenden Infos mit der eigenen Kreativität füllen. Aber während es in den längeren Events, also 12 und 24 Stunden, darum geht, die Ausdauer und Anpassungsfähigkeit und den Willen durchzuhalten zu testen (Satz 2 und 3), so geht es in der HH4HR primär ums Team. Deswegen sind die Aufgaben bei dieser Hurricane Heat auch eher teamorientiert.

Die Devise heißt: No Egos! Das ist kein Race. Es kommt darauf an, mit den Leuten, die man kennenlernt, ein Team zu bilden und die Aufgaben zu erfüllen. Unter Zeitdruck. Man kann sie auch gar nicht allein erfüllen – oder versucht mal einen verschneiten, naßen, SACKSCHWEREN Baumstamm von 4, 5, 6 Metern Länge und geschätzten 150 Kilo allein von A nach B zu bewegen oder selbigen ca. 20 Minuten auf den Armen zu halten, damit ein Teammitglied eine (lange!) Schraube in die Stirnseite schrauben kann. No Way! Und ja, das ist auch im Team sehr anstrengend, wenn auch anders, als bei einem Race! Wenn man sich für die Gruppe einsetzt, kommt man aus der Puste. Das ist genial! Am Ende steht man nicht allein auf einem Treppchen, sondern man freut sich auch noch als Team. Insofern ist das eine andere Art OCR – interessanterweise eine, bei der der vielbeschworene Zusammenhalt von OCRlern praktiziert werden muss!

Ein anderer Aspekt, der mir auch sehr gut gefallen hat, ist, dass man immer denken muss. Durch die begrenzten Informationen, die man bekommt, um eine Aufgabe zu lösen, muss man sich zunächst einmal im Team einigen, wie man das Problem löst. Hier können natürlich alle durcheinander quarken und versuchen, den Ton anzugeben, aber dann vergisst man den ersten Satz: I will always place the mission first! Und natürlich badet man das im Team aus 🙂 Das ist uns interessanterweise nicht passiert. Es hat sich in allen kleinen Gruppen zumeist schnell eine „Ordnung“ gebildet, die zur Problemlösung führte. Ach ja: Stell keine Fragen (an den Krypteia)!!! Meine persönliche Strategie war – da es meine erste HH war – zunächst einmal anderen zuzuhören und wenn sich eine Lösung herausgebildet hat, diese nach Leibeskräften zu unterstützen und umzusetzen. Das war unglaublich befriedigend!

So, damit möchte ich meinen Bericht auch schon beschließen. Vielleicht noch als letzte Bemerkung: Am Ende der Hurricane Heat habt Ihr echt einiges ge- und vielleicht ertragen. Aber ihr seid genauso glücklich wie nach einem Race!

We Are The Storm! AROO!

P.S. Und? Wer ist in München mit dabei? Ich freu mich schon 🙂